Naturschutz
braucht viele Hände
Dass Natur und Umwelt krank sind, weiß inzwischen jeder. Wir wollen aber nicht tatenlos zusehen, sondern mit phantasievollen und kreativen Aktionen aufklären und selbst für die bedrohte Umwelt eintreten.
Mit viel Begeisterung forschen wir nach seltenen Tieren, legen Teiche und Hecken an, pflegen Waldränder und Obstwiesen oder analysieren die Verschmutzung der Bäche. Logisch, dass wir bei unseren Aktionen eine Menge lernen. Spielerisch, anschaulich und lebendig. Denn draußen in der Natur sehen wir Tiere und Pflanzen aus der Nähe, beobachten ihre Lebensweise und erfahren ihre Bedeutung für eine vielgestaltige und gesunde Umwelt.
Das Fundament all unserer Aktionen ist die Gemeinschaft. Wir packen zusammen an und erleben viele Abenteuer, die ein Leben lang in Erinnerung bleiben. Gemeinsam wachsen wir nicht nur zusammen, sondern auch in unseren Persönlichkeiten. Dabei ist es besonders bereichernd, dass in der Waldjugend ganz unterschiedliche junge Menschen zusammenkommen und alle willkommen sind. Unsere Fähigkeiten und Interessen ergänzen sich und wir schaffen es so, für den Wald einzustehen.
Was wir machen
Im Mittelpunkt der Waldjugendarbeit steht der Einsatz für unseren Wald. So wählen sich die Ortsgruppen nach Möglichkeit einen Patenforst aus. Dieses Waldstück betreuen sie zusammen mit einem Patenförster oder einer Patenförsterin. Dabei lernen die Kinder die heimische Pflanzen- und Tierwelt kennen, durch Beobachtungen verstehen sie die Ansprüche der einzelnen Arten immer besser und erhalten Einblick in die Lebenszusammenhänge in der Natur. Aus diesem Verständnis entwickelt sich Verantwortungsbewusstsein für Natur und Landschaft.
Wenn wir uns treffen, kommen auch bündische Aktivitäten nicht zu kurz: Wir lernen, mit Karte und Kompass umzugehen, kochen abends Tschai am Feuer und singen bis in die Nacht hinein. Das Schönste aber ist es, in den Ferien auf Fahrt zu gehen. Ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad und der Bahn, ob ferne Länder oder ganz in der Nähe bei einer befreundeten Gruppe: Es gibt viel zu erleben, tolle Eindrücke und neue Freunde zu gewinnen.
Mitglieder in der Waldjugend sind junge Menschen bis zu einem Alter von 27 Jahren. Wer ein Amt inne hat, beispielsweise in der Landesleitung aktiv ist, kann auch älter sein. Die Mitglieder bilden Gruppen an einem Ort, sogenannte Horste. Gibt es in einem Horst mehrere Untergruppen, sind das Horten. Sie treffen sich regelmäßig und lernen spielerisch den Wald und die Natur kennen. Die Horste bilden den Landesverband, der wiederum Mitglied im Bundesverband der Deutschen Waldjugend ist. Volljährige Mitglieder der Waldjugend sind auch automatisch Mitglieder in der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, unserem Erwachsenenverband. In ihrer Arbeit ist die Waldjugend demokratisch organisiert und konfessionell sowie parteipolitisch ungebunden. Die Delegierten der Horten und Horste bilden das Landesthing, auf dem Entscheidungen des Landesverbands getroffen werden. Delegierte des Landesthings wiederum fahren zum Bundesthing und treffen dort Entscheidungen mit. Die Horten-, Horst-, Landes- und Bundesleitungen werden in den entsprechenden Gremien aus den eigenen Reihen gewählt.
Äußeres Zeichen der Zusammengehörigkeit in der DWJ ist eine einheitliche Kluft aus grünem Hemd mit Halstuch, Verbands- und Hortenabzeichen sowie Ortsnamenband.
Die Geschichte
der Waldjugend
Die Waldjugend ist die Jugendorganisation der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. 1947 wurde die SDW mit dem Ziel gegründet, die Waldbestände nach dem zweiten Weltkrieg wiederaufzubauen und gilt in Deutschland als erste Bürgerinitiative im Natur- und Umweltschutz. Bald arbeiteten zahlreiche Jugendgruppen mit der SDW zusammen, Klaus Gundelach benannte sie 1957 als Waldjugend. In den Jahren danach gründeten sich erste Landesverbände, darunter der in Rheinland-Pfalz. 1966 schlossen sie sich zum Bundesverband der Deutschen Waldjugend zusammen. Er ist seit 1978 ein selbstständiger eingetragener Verein, der als gemeinnützig und förderungsfähig nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz anerkannt ist. Die Waldjugend öffnete sich immer mehr bündischen Jugendverbänden und nahm an unterschiedlichen Treffen, beispielsweise dem auf dem hohen Meißner teil. Bis heute zeichnet den Verband die Mischung aus aktivem Natur- und Waldschutz und bündischen Aktivitäten aus.
Unser Leitbild
Bei uns sind Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 27 Jahren Mitglied. Darüber hinaus bringen auch Ältere ihre Erfahrungen und ihr Können bei uns ein. Die Waldjugend lebt davon, dass jede*r einen Teil für die Gruppe übernimmt. Mit zunehmendem Alter und Erfahrungen steigt auch die Verantwortung. Es entsteht eine starke Gemeinschaft, in der wir uns gegenseitig schützen und aufeinander aufpassen.
Als Jugendnaturschutzverband arbeiten wir gemeinnützig und ehrenamtlich. Durch unsere Arbeit wollen wir Kinder und Jugendliche für Natur und Umwelt begeistern und ihnen mit unseren Projekten und Veranstaltungen eine sinnvolle Freizeitgestaltung in der Gemeinschaft ermöglichen. Praxisorientierte Umweltbildung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung ist die oberste Maxime.
Die Basis unserer Arbeit bilden die einzelnen Ortsgruppen, in denen die Waldläufer*innen aktiv sind. Die Ortsgruppen (auch Horste/Horten genannt) sind in den jeweiligen Landesverbänden organisiert, welche wiederum dem Bundesverband angehören.
Die Waldjugend ist entstanden als Jugendorganisation der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e. V. und unterstützt als eigenständiger Verband deren Ziele.
Die Waldjugend wirkt im Sinne des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland.
Wir leben und entscheiden in der Waldjugend demokratisch. Wir sind unabhängig von politischen Parteien und Weltanschauungen. Wir verhalten uns untereinander wertschätzend, tolerant und respektvoll. Wir handeln stets verantwortlich für uns und unsere Mitmenschen, unabhängig von Nationalität, Kultur, Religion, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Behinderung, sexueller Identität oder Alter.
Die Waldjugend lebt von der Vielfalt ihrer Mitglieder.
Wir erkunden zusammen Wald und Natur. Mit unseren Patenförster*innen werden wir im Wald aktiv und setzen Naturschutzprojekte um. Dabei lernen wir ein breites Spektrum an naturkundlichen und ökologischen Kenntnissen.
Während unserer Gruppenstunden und Zeltlager ist uns ein ressourcenschonender Umgang mit der Umwelt wichtig. Wir achten daher darauf, dass die negativen Spuren, die wir hinterlassen, so klein wie möglich sind.
Die Waldjugend lebt von dauerhafter, ehrenamtlicher Mitarbeit und Mitgestaltung aller Waldläuferinnen. Jeder Waldläuferin kann ihrenseinen Schwerpunkt selbst setzen. Dadurch wird unsere Gruppenarbeit so bunt und vielfältig.
Auf Zeltlagern und Fahrten sowie Exkursionen lernen wir nicht nur in einer Gemeinschaft aktiv zu sein, sondern auch eine Menge Lebenspraktisches: Kochen, Organisation des Lager- und Fahrtenlebens, selbständiger Aufbau unserer Kohten und Jurten sowie das eigenständige Entdecken von Land, Leuten und Kultur sind Bestandteil unserer Jugendbildungsarbeit. Diese Vielfalt drückt sich auch in unserer kreativen und musikalischen Arbeit aus. Durch Austausch und Zusammenarbeit mit anderen Organisationen aus Naturschutz und dem Jugendbereich wird die Waldjugend um neue Aspekte bereichert.
Innerhalb der Waldjugend teilen wir unsere Erfahrungen und unser Wissen miteinander. Die inhaltliche Arbeit der Waldjugend richtet sich darüber hinaus auch an die interessierte Öffentlichkeit, z.B. durch Umweltbildungsmaßnahmen oder Informationsveranstaltungen und -material.
Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Eltern, Schulen und anderen Verbänden vergleichbarer Zielrichtung hilft uns bei der Verwirklichung unserer Ziele.
Die Waldjugend fördert bei ihren Mitgliedern pädagogische Fähigkeiten und methodisches Fachwissen, um so die eigene Arbeit kontinuierlich weiter zu entwickeln und aus sich heraus zu erneuern. Diese Fähigkeiten tragen die Waldläuferinnen in die Gesellschaft. Sie stehen dabei für ihr eigenes Handeln ein. Zu diesem Zweck führt die Waldjugend Seminare, Aus- und Weiterbildungen (u. a. Gruppenleiterinnenlehrgänge) durch, die sich ebenso wie Lager, Fahrten und das kontinuierliche Gruppenangebot an unserem (wald-)pädagogischen Konzept orientieren.
Zur Gewährleistung eines geschützten Rahmens arbeiten fachlich geschulte Mitglieder*innen im Referat Kindeswohl.
„Auf ins Abenteuer!“, das ist unser Motto und Kern der Waldjugend-Leitbildsätze. Gemeinsam wollen wir all den großen und kleinen Abenteuern des Lebens mit Freude begegnen und Menschen für die Natur begeistern. Dies ist das zentrale Anliegen der Waldjugend – und auch in Zukunft setzen wir uns für eine starke Gemeinschaft ein. Wir betrachten den Umgang mit der Natur mit Sorge. Wir wollen unsere Abenteuer nutzen, um unsere Mitglieder positiv für die Zukunft zu stimmen und gemeinschaftlich den Herausforderungen zu begegnen.